Seit 2013 verwenden wir das Cyberknife M6 System
Die moderne Cyberknife-Technologie erlaubt die Durchführung einer nicht-invasiven, ambulanten Therapie bei einer Arteriovenösen Malformation (Angiom). Es entstehen keine Komplikationen durch eine Fixierung oder eine offene Operation. Ein stationärer Krankenhausaufenthalt ist nicht erforderlich. Ebenso muss keine Anschlussheilbehandlung oder ein Rehabilitationsaufenthalt durchgeführt werden.
Die ambulante Cyberknife-Behandlung der AVM bringt keine wesentliche Einschränkung des normalen Tagesablaufs mit sich. Den gewohnten Aktivitäten kann in den meisten Fällen im Anschluss an die Behandlung nachgegangen werden.
Arteriovenöse Malformationen (auch: Angiome) sind meistens angeborene Gefäßmissbildungen, die aus einem Kurzschluss von zuführenden Gefäßen (Arterien) und abfließenden Gefäßen (Vene) bestehen. Sie treten sehr selten auf, man geht von einem Anteil von ca. 0,05 Prozent der Bevölkerung aus.
Durch Arteriovenöse Malformationen (AVM) können unterschiedliche Symptome ausgelöst werden. Häufig sind Kopfschmerzen, epileptische Anfälle und Lähmungen sowie je nach Lokalisation des Angioms auch Sprach- oder Gedächtnisleistungsstörungen vorhanden. Das – oft lebensbedrohliche – Hauptproblem bei AVM ist die Gefahr einer spontan auftretenden Gehirnblutung. Hier wird das Blutungsrisiko in größeren Studien bei AVM mit einer Blutungswahrscheinlichkeit von etwa 1 bis 2 Prozent pro Jahr angegeben. Bei sehr großen AVM, die bereits geblutet haben, ist die Blutungswahrscheinlichkeit höher.
Unterscheidung zwischen sympto- & asymptomatischen Arteriovenösen Malformationen (AVM)
Prinzipiell unterscheidet man zwischen asymtomatischen AVM, d.h. AV-Malformationen, die noch nicht geblutet und kein neurologisches Defizit verursacht haben, sowie symptomatischen AVM, die z.B. Kopfschmerzen, Anfallsleiden oder neurologische Defizite verursachen oder bereits eine Hirnblutung ausgelöst haben.
Nach der erfolgten angiographischen Diagnostik lässt sich die arteriovenöse Malformation (auch: Angiom) dann aufgrund der Größe, der Lokalisation und der Hämodynamik näher klassifizieren (Spetzler-Martin-Klassifikation). Anhand der Angiographie sind dann die konkrete Planung und die Besprechung der weiteren Methoden zur Behandlung der AVM möglich.
Prinzipiell stehen bei AVM (auch: Angiom) drei Behandlungsmethoden zur Verfügung:
Ziel der Behandlung ist, die AVM (Angiom) komplett auszuschalten, denn nur so besteht kein weiteres Blutungsrisiko. Bei einer AVM handelt es um komplexe medizinische Sachverhalte. Entscheidend für die geeignete Therapiewahl bei einer AVM sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren, die Möglichkeiten und die Behandlungserfolge.
Im Münchner Cyberknife Zentrum werden die individuellen und medizinisch hochkomplexen Fälle mit den Kollegen des Schlaganfallzentrums des Klinikums Großhaderns, Klinikum der Universität München, im Rahmen der regelmäßigen Neurovaskulären Konferenz besprochen.
Spezialisierte Ärzte und Medizinphysiker werten gemeinsam die vorliegenden Untersuchungen aus und übertragen die Bildsätze (CT, MRT) auf die Planungscomputer für die Cyberknife-Behandlung. Dort werden nach genauer Definition des Tumors und der umliegenden Strukturen Dosierung und Richtung der Strahlen für die Behandlung berechnet.
Ihr Behandlungstag beginnt mit dem gewohnten Frühstück. Auch Medikamente (außer Blutverdünnern) können normal eingenommen werden. Sie werden von unserem Ärzte-Team und den Mitarbeitern empfangen und auf die Behandlung vorbereitet. In einer bequemen Liegeposition (auf Wunsch mit Ihrer Lieblingsmusik im Hintergrund) bleiben Sie über mehrere Kameras und Mikrofon während der gesamten Behandlung in Kontakt mit unserem Behandlungsteam.Die Cyberknife-Behandlung ist eine einmalige Behandlung und dauert durchschnittlich 30 Minuten. Nach der Behandlung erfolgt ein Abschlussgespräch über die Medikamenteneinnahme und Nachkontrollen. Danach gehen Sie Ihren gewohnten Tagesaktivitäten nach.
Durch regelmäßige klinische und bildgebende Kontrollen wird Ihr Heilungsverlauf dokumentiert. Eine erste Vorstellung ist drei Monate nach der Behandlung vorgesehen. In der Regel ist dann eine neue MRT Untersuchung erforderlich.